Im Januar 2023 bereisten wir, Ute und Hans-Joachim Sahlmann, im Rahmen einer geführten Urlaubsrundreise Uganda. Besonders beeindruckt waren wir neben der zauberhaften Natur- und Tierwelt und der abwechslungsreichen Landschaft von den freundlichen und liebenswerten, wenn auch armen Einwohnern, die uns stets und überall herzlich willkommen hießen.
Außergewöhnlich aufgefallen ist uns die Zufriedenheit der ugandischen Menschen. Trotz ihrer größtenteils äußerst ärmlichen Lebensverhältnisse in einer eigentlich durch den Tourismus privilegierten Region waren sie weder „neidisch“ noch „verbittert“ angesichts der Touristen, die sich ein Leben in den zahlreichen hochpreisigen Lodges sowie tägliche ausgiebige Safari-Touren leisten.
Im Laufe unserer Rundreise nahmen wir viele Facetten der Armut wahr und so intensivierte sich unser bereits seit vielen Jahren existierender Wunsch, sich in einem sozialen gemeinnützigen Projekt in Afrika direkt einzubringen. Am letzten Tag vor unserer Abreise informierte uns unser damaliger Reiseleiter über das soziale Engagement von Akansasira Labour. Akansasira kümmert sich hingebungsvoll um ca. 20 Waisen- und Halbwaisen im Alter von 3 bis 18 Jahren, die von ihren Familien ausgesetzt, vernachlässigt oder abgeschoben worden sind.
Nach unserer Rückkehr in die Heimat gewann der Kontakt zu Akansasira (das ist ein ugandischer Vorname und bedeutet „Vergebung“) zunehmend an Bedeutung in unserem Leben. Durch Whats-App und E-Mail Kontakte entstand ein reger Austausch mit Akansasira über seine täglichen Herausforderungen. Einige kleinere Projekte (wie z.B. die Beschaffung von Schulmaterialien oder die Ausstattung mit Kleidung), die wir finanziell förderten, entwickelten sich allesamt positiv, waren nachvollziehbar, das Geld kam zu 100 % nachweislich an. So entwickelte sich ein persönliches, belastbares Vertrauensverhältnis und zunächst eine „digitale“ Freundschaft - inzwischen auch zu einigen seiner Familienmitglieder.
Im Herbst 2023 entschieden wir uns für eine weitere Reise nach Uganda, um Akansasira, die Kinder und das Projekt vor Ort in Buhoma persönlich kennenzulernen.
Diese Reise hat uns tief beeindruckt. Akansasira Labour, selbst aus ärmlichsten Verhältnissen, ist gerade 26 Jahre alt, aber durch „Glück im Leben“ ausgebildet als Safari-Guide und damit nicht zur Unterschicht gehörend - kümmert sich verantwortungsvoll um die Kinder in einem angemieteten Haus. Wir durften dieses Haus besuchen und haben das Leben dieser Kinder für kurze Zeit geteilt. Es hat uns immens imponiert, mit welcher Zufriedenheit, mit welchem respektvollen Umgang die Kinder im Alter zwischen 3 und 18 Jahren zusammenlebten – sie wussten wirklich zu schätzen, dass sie dort leben durften, auch wenn die Bedingungen in dem Haus von Armut und Mangel geprägt sind. Die Kinder waren fröhlich und liebevoll im Umgang miteinander, im Gespräch erwiesen sich viele als gebildet, intelligent, interessiert und neugierig (das Thema Bildung wird übrigens von Akansasira als äußerst wichtig bewertet). Bemerkenswert!
Ferner nahm uns Akansasira mit zu den Ärmsten der Armen – abseits der Touristenpfade lernten wir Menschen und deren erbärmliche Lebensbereiche kennen. Auch hier ist er unterstützend tätig - über sein eigentliches Projekt hinaus und soweit möglich - mit Lebensmitteln und Medikamenten.
Die Entscheidung für die Gründung eines eigenen Vereins war getroffen!